„Geh du voran“, sagte die Seele zum Körper, „denn auf mich hört er ja nicht“ –
„In Ordnung“, sagte der Körper, „ich werde krank werden, dann hat er Zeit für dich.“
(Goethe aus „Faust“)
Wieder ein Zitat aus einem der sehr lehrreichen Vorträge meiner Rehazeit, dieses mal zum Thema „Stressbewältigung“.
Zum Thema Körper und Seele habe ich schon einiges gepostet, zb HIER. Ich habe gelernt, auf die Signale meines Körpers zu achten und ihn gut zu behandeln, ebenso den Geist.
Doch es dauerte lange, bis ich begriff, wie wichtig mein Körper für mich ist und auch, wie wichtig ICH für ihn bin. Es ist „ein Haus für die Seele“, in dem ich mich wohl fühlen möchte. Dies erfordert Achtsamkeit und auch Aufmerksamkeit für das, was in und um mich herum passiert. Ich habe dem lange wenig Beachtung geschenkt, bis mein Körper eindeutig signalisierte, dass es so nicht gut ist für mich.
Damals war ich noch sehr ängstlich und habe viel auf das gegeben, was andere gesagt haben. Ich fühlte mich nur dann etwas wert, wenn andere mir dies zeigten und erlaubten. Ich selber hielt mich nicht berechtigt, mir diesen Wert zu geben.. So konzentrierte ich mich damals auf meinen ehemaligen guten Freund, der mir diesen Wert gab, meine damalige Nahrung für die Seele. Doch dann begann der Teufelskreis, die Bedingungen, die er stellte, dass ich diesen Wert behielt, wurden immer schwieriger zu erfüllen. Ich zog die Notbremse und brach aus, mein Körper brach zusammen unter der Last von Angst und Trauer, die in meiner Seele waren. Lange war ich nicht in der Lage, die Signale von Körper und Seele zu deuten. Ich fühlte mich, als ob etwas inm mir ist, was nicht zu mir gehört, konnte kaum essen oder das Haus verlassen. Auch eine Therapie hat nichts geholfen. Ich blieb allein und gab mir auch die Schuld an dem, was passiert war. Ganz langsam hab ich dann gesehen, was mein Körper wirklich brauchte: LIEBE. Aber woher LIEBE nehmen, wenn man selbst keine davon für sich hat?
Langsam kehrte ich ins Leben zurück, war viel im Freien und bemerkte, dass in der Natur meine Unruhe weniger wurde. Die Ruhe und Stille drangen beinahe heilsam in mich. Ich frischte langsam wieder meine Kontakte auf, lernte neue Menschen kennen und achtete darauf, wie es mir geht.
Es war ein langer langer Weg, der auch heute noch weitergeht. Denn obwohl ich schon viel gelernt habe, auch jetzt neige ich noch immer dazu, mich zu entwerten und damit auch anderen keine Chance lasse. Wenn mein Körper mal nicht so kann, wie ich will, wenn ich merke, andere können einfach mehr, dann erinnere ich mich an diese Zeit von früher….und wie ich den Weg zu mir langsam folge…bis jetzt.
Heute, 10 Jahre später, sehe ich den Weg von damals bis jetzt, sehe, wie ich weiter gewachsen bin, und habe auch den Mut für mich gefunden, mir den WERt zu geben, den jeder von uns verdient. Mein Körper ist wie mein guter Freund, ein Teil von mir, der es verdient hat, geschätzt zu werden, genauso, wie er ist. Er tut so viel für uns.
Heute habe ich Menschen um mich herum, die mich unterstützen und erinnern,.
Heute bin ich wieder ein Stückchen weiter angekommen..und habe auch ein Stück mehr Liebe gefunden.
Liebste Babsi,
vielen lieben Dank für diesen Beitrag wieder. Du schreibst so offen und ehrlich und schön ist es , dass Du Dein Wachstum auch selbst spürst. Es ist nicht einfach, das Gelernte immer umzusetzen. Immer wieder kommen Phasen des Stillstands, dann geht es weiter wieder. Der Körper sagt soviel und er muss erhört werden, damit es auch der Seele gutgehen kann. Körper, Geist und Seele kann man einfach nicht voneinander trennen. Das ist eine Einheit, die in Balance gehalten werden will.
Liebe herzliche Grüße
alles Liebe
Erika 🙂
Danke für deine Offenheit, danke für diese wunderbaren Zeilen, liebe Babsi.
„Ich fühlte mich nur dann etwas wert, wenn andere mir dies zeigten…“ Das ging mir genauso. Oder geht es mir noch heute so? Sagen wir mal so, ich bin dabei, das zu ändern. 🙂
Ich empfand oft, dass andere Menschen mehr Rechte hatten als ich und somit mehr wert waren als ich. Was hatte ich schon zu sagen.
Ich glaube, dass es ganz vielen so geht.
Noch immer gibt es Momente, da nagen Zweifel an mir. Doch mittlerweile setze ich mich damit auseinander und versuche zu ergründen, ob diese Zweifel wirklich berechtigt sind. Ein Fortschritt, wie ich finde. 🙂
Die Natur hilft mir auch. 🙂
Es freut mich, dass du so viel für dich schon erreicht hast.
Und schön, dass du uns daran teilhaben lässt, deine Erfahrungen machen auch anderen Mut.
Alles Liebe für dich,
Martina
Liebste Babsi, ich möchte mich Erika und Martina anschliessen: DANKE für Deine Offenheit und ich FREU mich, dass Du diese Gedanken hast und mit uns teilst. Das Zitat aus dem Faust kannte ich nicht, obwohl das Stück zu einen meiner Lieblingslektüren aus meinem Deutschunterricht zählt. Danke auch dafür, wie wahr. Auch ich habe jahrelang meine Rückenschmerzen als gegeben angenommen, ohne hinzuschauen, wo sie herkommen. Seit meiner Ausbildungen weiss ich, dass wir die Sprache unseres Körpers lernen können und dass er es gut mit uns meint und einfach warnen will, wenn etwas nicht in Ordnung, in Balance ist. Zur Zeit habe ich ziemlich mit meinen Zähnen zu tun, mal sehen, was da noch alles so bei rauskommt. Ich gehe es an und bin offen, für das, was es mir sagen „soll“… Ups, abgeschweift, Du inspirierst mich! 🙂
Ich kenne das mit dem Wert und wertsein auch sehr gut, liebste Babsi, und auch wenn ich es schon immer besser im Griff habe und lebe, rutsch ich auch immer noch mal wieder kurz in das alte Muster. Aber das ist wohl menschlich und ausserdem hindert es mich daran, überheblich zu werden:-) Alles alles Liebe für Dich, von Herzen, ich bin sehr gespannt, wie es bei Dir weitergeht, Andrea
Liebe Babsi,
schön, wie du den Weg beschreibst. Und ganz allein geht es wohl nicht. Darum finde ich den Blick auf die, die dir geholfen haben (und helfen), auch wichtig.
Und das Zitat – Babsi? Hat Goethe dir ein Manuskript von Faust III geschickt?
Liebe Grüße, Jörg
Liebe Babsi,
vielen Dank für dieses schöne Bild, der Körper als Haus der Seele. Mir gefällt auch die Befreiung, von der Du schilderst…
Liebe Grüße Rainer
Liebe Babsi, du hast ja so recht. Körper und Seele sind eng miteinander verbunden. Es ist so wichtig, auf die Signale zu hören, die beide senden. Früh genug lernen wir, auf anderes zu hören, was nicht einmal annähernd so wichtig ist. Umso größer ist das Glück, wenn wir uns wieder darauf besinnen können.
Alles Liebe, Emily
… mit jedem „Stück Liebe“, das wir „finden“ dürfen wächst das Heil-Sein…
Danke, liebe Babsi… mal wieder für diese Inspiration aus deinem liebevollen Riesen-Herz!
deine seelenfrau
Liebste Babsi,
wundervoll, deine Zeilen ~ ich sitze da, habe Gänsehaut… und kann das alles so gut nachvollziehen. Es dauert seine Zeit, bis wir uns selbst, unsere Liebe zu uns selbst gefunden haben. Die Liebe, die immer schon da war, die immer da ist. Und doch braucht alles seine Zeit zum Wachsen und Reifen…
Wunderschön, dass du deine Gedanken mit uns hier teilst ~ wenn ich mir deine letzten Monate genauer anschaue, dann muss ich sagen, du kannst sehr, sehr stolz auf dich sein, ein so großes Stück weitergekommen zu sein auf deinem Weg!
Und ich gehe auch noch… (m)ein Leben lang… *lächel*
Allerliebste Herzensgrüße zu dir,
Elisabeth
meine liebste erika
besser spät, als nie 🙂 jetzt möcht ich endlich mal auf eure so lieben zeilen eingehen und fang gleich bei dir an 🙂
gibt es überhaupt stillstand?sellbst in phasen, wo ich gedacht habe, dass gar nichts mehr weitergeht, habe ich doch einiges gelernt und gesehen. ich bín heute sehr froh, dass ich mich in meinem körper und mit meiner seele schon so gut angefreundet habe und mich mit ihnen wohlfühlen kann.
eine ganz liebe umarmung von
babsi
liebe martina
auch dir danke ich für deine offenheit. es tut gut, dass es auch mehreren so geht und es verbindet. auch, wenn es sehr persönlich ist, ich halte es doch für wichtig immer wieder mal innezuhalten und auch mal erinnert zu werden, was wir (körper und Seele) brauchen.
ich wünsche dir von herzen, dass du deinen wert so schätzt und lebst, wie es auch andere bei dir tun :)))
liebste gute nachtgrüße von babsi
liebste andrea
huch, nun hab ich ja mir echt lang zeit gelassen mit antworten*schäm* dafür ist es umso schöner deine zeilen noch einmal so wirken zu lassen und deine „romane“ zu genießen. es ist schön, dass ivh dich etwas inspiriere. und ich freu mich, dass du deine gedanken mit mir – uns – teilst.
mich plagen zur zeit auch zahnschmerzen und das bedeutet, meine zahnarztangst bekommt nun wieder mal futter. auch meine schultern sind arg versppannt und ich gönn mir nun viel zeit und ruhe, um wieder mhr ins gleichgewicht zu finden. ich hoffe, dir gehts wieder besser?;)
allerliebste herzensgrüße sendet dir
babsi♥
lieber jörg
ja so viele wege und begegnungen und v.a bewegung!!klingt etwas komisch, aber im moment genieße ich, dass ich einfach nur alleine mal bin :)))
alles liebe für dich von babsi
lieber rainer.
danke für deine lieben zeilen hier 🙂 eine befreiung war es, ja!aber auch eine offenbarung, das ein besser hinsehen auf mich mehr als notwendig gemacht hat 🙂
herzliche liebe grüße
babsi
liebe emily
danke für deine schöne ergänzung. manchmal brauchts halt einfach zeit und auch geduld.
allés liebe von herzen
babsi
liebste seelenfrau
danke*freu* für deinen schönen satz, der mich die letzten tage sehr vegleitet hat.
allerliebste seelengrüße von babsi
liebste elisabeth
es freut mich sehr, dass meine worte soviel bewegen und solche schönen gedanken hervorrufen. ja, es braucht zeit, manche brauchen mehr, andere weniger. ich brauchte doch etwas mehr…und kann jedes wachsen und lernen dafür sehr bewußt miterleben.
darüber bin ich sehr froh. und deine letzten worte lassen mich nun auch strahlen.
DANKE!!:))))
ich wünsche dir weiterhin einen frohen schritt auf deinem weg, du liebe.
ein festes drückerchen für dich von babsi