Artikel-Schlagworte: „Ernst Ferstl“
Die beiden höchsten Gebirge,
die wir in unserem Leben
desöfteren mühsam
zu überwinden haben,
sind das Schuldbekennen
und das Verzeihen.
(@Ernst Ferstl)
Anfang November war ich am Friedhof, am Grabe meiner Großeltern und meines Stiefvaters. Es ist für mich immer ein befremdliches Gefühl, weil ich zu ihnen wenig emotionalen Bezug hatte. Mein Vater liegt leider in einem anderen Bundesland und seit seiner Beerdigung vor 5 Jahren konnten wir ihn noch nicht besuchen. Es gibt zum Glück unendlich viele Möglichkeiten an jemanden zu denken, auch ohne Grab in der Nähe.
Ich habe zu den Lebzeiten meiner Großeltern und meines Vaters keine Liebe gespürt, oder sie hat mich nicht erreichen können. Vielleicht haben sie selber wenig Liebe erfahren oder sie nicht zeigen können?
Heute glaube und fühle ich, dass sie mich auf eine gewisse Art und Weise doch geliebt haben…so gut, wie es für sie möglich war..und mir etwas wertvolles mitgegeben haben. Ich konnte es nicht spüren, auch dann nicht, als mir nach dem Tod meines Vaters gesagt wurde, ich sei für ihn das Wichtigste gewesen. Ich konnte oder wollte es damals auch nicht verstehen.
So viel verschiedene Arten zu lieben ; versteckt oder offen, laut und leise, langsam und schnell…..unmerklich…oft für die betreffenden Personen selbst.
Ich zeige meine Liebe und Gefühle…nicht immer kommen sie auch so an Es gehört zu mir, um mich mittzuteilen, um anderen auch diese Möglichkeit zu geben.
Heute habe ich die Kerze, die ich bei der Messe meines Vaters bekommen habe, wieder zum Leuchten gebracht..und meine Gedanken einfach fließen lassen: Ich danke dir, dass du da warst für mich, so wie du es konntest und dass ich durch dich leben und weitergeben darf. Ich vergebe mir, dass ich zu deinen Lebzeiten dich wenig verstehen konnte…in meinem Herzen ist Platz für dich.
Ich gebe mich
nicht mehr
damit zufrieden,
etwas zu sein.
Ich nehme mir vor,
jemand zu sein,
Mensch zu werden.
Ich gebe mich nicht mehr
damit zufrieden,
etwas zu erleben.
Ich nehme mir vor,
mein Leben
zum Leben zu erwecken.
Ich gebe mich nicht mehr
damit zufrieden,
lieb zu sein.
Ich nehme mir vor,
das Leben zu lieben
und die Liebe zu leben.
(Ernst Ferstl)
Ich bin ich, nehme mein Leben wahr, das durch und durch in und um mich pulsiert.
Das mich manchmal schleudert und manchesmal gemävhlich durch die LÜfte segeln läßt
Ich spüre in mír, das ICH BIN
Ich tauche von der Oberfläche in die Tiefe nach Perlen, Muscheln und anderen Schätzen. Immer mehr und mehr vertrauend geb ich mich dem Leben hin, vertraue darauf, dass ICH stark genug bin, mich selbst zu tragen und zu leiten
Ich schwimme im Strom des Lebens und der Liebe..
Du schenkst mir
viel von deiner Lebenszeit,
liebevoll eingewickelt
in buntes Augenblickspapier.
Du räumst mir
viel Platz in deinem Leben ein,
zärtlich verdichtet
im Nahesein.
Du eröffnest mir
viele neue Zugänge
zur Welt der Sinne,
aufbauende und umwerfende
Abenteuer.
Du schenkst mir
das kostbarste Gut meines Lebens:
dich.
(Ernst Ferstl)