Artikel-Schlagworte: „Gruppe“
Immer mehr faszinieren mich die Menschen. Menschen sind jeden Tag ein Abenteuer, wenn man sich wirklich auf sie einläßt. Man kann nur staunen, nicht nur über das, was man sehen und greifen kann, sondern vor allem über das Geheimnis, das einem in der wunderbaren Verpackung des Leibes ganz nahekommt und doch unerreichbar fern bleibt.
Es gibt Menschen, die rennen an einem vorbei, als würden sie angezogen von einer mysteriösen Macht, die ihnen keine Ruhe läßt. Menschen mit fragenden Augen, mit angespannten Gesichtern. Menschen, die leiden. Menschen, die verzweifelt sind, bis ins Innerste verbittert. Menschen, die nicht mehr imstande sind, an irgend etwas Freude zu empfinden, Menschen, die nicht mehr leben. Ich begreife sie nicht und habe sie doch gern. Menschen, die mich brauchen, und Menschen, die ich brauche, die ich nicht entbehren kann.
Und da sind da auch die Menschen, deren Freude dich ansteckt, die dich auf einen guten Gedanken bringen, die dir weiterhelfen. Menschen, die dich gern sehen. Die vielen guten, einfachen Menschen mit einem verborgenen großen Reichtum in ihrem Herzen. Unter Menschen zu sein, das ist oft ein richtiges Fest.
(Phil Bosmans)
Oh ja ich bin gerne unter Menschen, rede mit ihnen und lache mit ihnen.Höre und staune, frage nach, erfahre Neues, tausche Gefühle und Worte aus. Ich lasse mich gerne von ihnen inspirieren und weiterbringen. Ich gebe zu, ich bezeichne mich in manchen Situationen noch gern als Einzelgänger und ziehe mich in meine Welt zurück. Wir brauchen einander…füreinander…miteinander…um noch mehr und mehr zu lernen…über das Thema
MENSCHSEIN…in einer Welt in der kein Mensch wie der andere ist und doch jede Memge Gemeinsamkeiten zu entdecken sind
Ich bin gerne ein Mensch. Warum darüber klagen wenn soviel in und um uns steckt, was wir geschaffen haben.
Danke, dass ich es erleben darf und fühlen…ganz der Mensch 🙂 und auch für alle Mitmenschen um und für mich und meinem Weg…
Nach längerer Pause fand nun das nächste LSB Seminar statt. Gruppenselbsterfahrung. Sehr neugierig fuhr ich Freitag Nachmittag zum Seminarort. Es war schön, bekannte Gesichter wiederzusehen aber auch neue kennenzulernen. Ich habe mir versucht auszumalen, was nun auf uns zukommt. Wie auch immer, das Thema heißt ja „Selbsterfahrung“ 🙂 und für mich war es eíne.
Es es lief so ab: unter der Leitung eines Therapeuten durften freiwillige ein Thema von sich schildern. Dies wurde von den anderen besprochen, Hypothesen und „Babysteps“ erarbeitet. Von 11 Teilnehmern waren es mit mir 4 die sich meldeten. Ich habe gezögert und mußte mich doch etwas überwinden, mich zu melden. Aber schließlich ist es ja auch mein Raum mit und den wollte ich nutzen. Am Freitag waren die ersten 2 dran. Es waren u.a doch sehr persönliche Probleme und die Gruppe war in sich sehr offen, tolerant und harmonisch, was mich sehr beindruckte, da ich das so noch nie gesehen hatte. Das gab mir Mut. mich am Samstag der gruppe zu öffnen. den ganzen Freitag abend machte ich mir Gedanken, was ich sagen könnte und ließ es dann auf mich zukommen.
„Es bedarf nur eines Anfangs, dann erledigt sich das Übrige“ (Sallust)
Es war eine Herausforderung für mich vor einer Gruppe zu sprechen….aber ich hab es durchgezogen. Früher hätte ich das nie so fertiggebracht.
Dann wurde ich vom Kreis ausgeschlossen und ich konnte zuhören, was die anderen zu sagen hatten…und das haute mich zum Teil wirklich aus den Latschen!!
Einige Aussagen waren für mich nicht überraschend, doch ein paar davon ließen mich erstaunt dasitzen. Mir wurde bewußt, was für eine verschwommene Selbst- und Fremdwahrnehmung ich doch habe und dass ich bei anderen besser ankomme, als ich immer gedacht habe. Dass mir „Fremde“ die mich erst einen Tag kennen attestierten, dass ich gerade dabei bin, mich völlig neu zu orientieren das finde ich bemerkenswert!!!!
es war ein Gefühl des Erstauenens, der Berührtheit, des Überraschtseins, der Angst….so als ob ich plötzlich nackt dasitzen würde….ich war und bin noch immer geplättet. Sogar ein Mitglied meiner Peergruppe (wir treffen uns immer einmal alle 3 Wochen zu fünft um bestimmte Themen zu diskutieren, das kann als Praktikumsstunde gewertet werden) meinte, in den 4 Monaten hätte ich eine enorme Entwicklung durchgemacht.
Für mich war es fast so, als reden die da nicht über mich, sondern über irgendeine andere Babsi….
Ich war der letzte und der intensivste Prozeß denn danach waren wir ALLE völlig ko!
Der Tag wurde mit trommeln begrüßt und endete im Trommelwirbel. WAs für eine Energie, nur allein das Zuschauen
Was mich auch erstaunte aber auch erfreute, dass ixh mich auf mein Bauchgefühl verlassen konnte. So hab ich eine völlig neue Seite einer Person erfahren, die vor mir in den ersten Seminaren eher als starke, unnahnare Frau erschien und nun wirklich so aus sich rausging. Wow!!und ich hatte es im Gefühl, dass es mehrere Schichten gibt.
Ich bin mit einem neuen Bewußtsein heimgekehrt und werde dieses versuchen zu erweitern..
Wieder enmal wurde mir bestätigt, dass der Weg nun wirklich MEINER ist.