Archiv für die Kategorie „besonderes ICH“
…und etwas unfreiwillig öffne ich die Türe, begegne alten Begebenheiten…mitten drin eine etwa 8 jahre alte Babsi, sehr schwach, klein und hilflos. Ihr gegenüber große erwachsene Personen, die ein Urteil sprechen über die nächste Zukunft der kleinen Babsi. Darf sie das machen, was alle „normalem“ KInder tun? Ist sie soviel wert, weiterzukommen? gleich zu sein? Genau diese Chancen zu haben auf Zuwendung und Unterstützung?
Sie war es damals NICHT! Viele verbale Schläge von Kindern und Lehrern wurden ihr mitgegeben. Ihre Leistungen waren so gut, wie die der anderen…aber nicht ausreichend. Der liebe Gott hatte Menschen erster und zweiter Klasse geschaffen, so war das halt. Ich habe in der Schule gelernt, mich unsichtbar zu machen.
Das liegt nun schon viele Jahre zurück….und heute ist sie größer geworden und ist genauso, wie die anderen. Sie hat nicht auf die Erlaubnis anderer gewartet, sie hat sich selbst diese Erlaubnis gegeben stark zu sein, laut zu sein, sich gleichwertig zu fühlen, ihre Gefühle und Meinungen zu vertreten und ihr Leben zu leben
Meine neue Wohnung (dessen Baustelle ich gern mal besuche) liegt genau neben dieser Schule und irgendwie ist das Gefühl, dort vorbeizugehen noch beklemmend…wird aber mit jedem Gang weniger
Oft träume ich noch von dieser Zeit und bin wieder im TRaum ganz klein und kann mich nicht von der Stelle bewegen..ich bin umgeben von Türmen und Wächtern.
Hier und Jetzt lebe ich in der Gegenwart und diese umgibt mich mit Leben und Zuversicht. Das Vergangene kann ich nicht ändern, mir nur das mitnehmen, was jetzt für mich zählt: Aufmerksamkeit, freude am Leben JETZT und später. Die Gewissheit, dass ich mich selber groß machen kann, selbstbestimmt urteilen darf über mich (Und auch über das, was um mich herum ist)
Wir dürfen alle selber bestimmen, was wir wert sind, dass jeder auf seine Art gleich ist mit allem, was uns ausmacht….
Geht nicht gibt es nicht!?
und wenn etwas nicht geht
ist es klar
dies war nicht gut
und das zu schwer
auf Distanz wird gehalten
was unangenehm erscheint
Abgelenkt durch dein Ego
dein Herz vorübergehend weggeschaltet
mit viel Mühe und Energie rausgeredet
….und nun beginnt das EINREDEN
(Babsi)
Ach wie einfach konnte ich mir das doch machen. Wenn ich etwas nicht konnte, hatte ich ein dutzend tolle Ausreden parat: ich bin zu langsam, zu ungeschickt, zu träge. Immer wieder stieß ich an Grenzen, wo es nicht weiterzugehen schien. Ich habe mir immer wieder gesagt, dass ich nie soviel können werde, wie die anderen. Wenns zb ums tanzen, laufen oder klettern ging, dann stimmte das auch. Es machte mich traurig. Ich habe als Kind viel wahrgenommen, was NICHT ging und ich übernahm den Satz“ es geht nicht weil ich es nicht kann“. Ich habe genau diesen Glaubenssatz in mir übernommen, der mich an viel gehindert hat.
Geht nicht, gibt’s nicht??? Oh doch, das gibt es schon. Auch heute stoße ich auch noch oft auf Hindernisse, über die andere locker hinwegspringen und ich erstmals mit einem Riesenfragezeichen davorstehe. Dann habe ich angefangen, nach Gründen zu suchen, warum etwas nicht geht….und suchte Entschuldigungen, etwas nicht zu können. Gedanken werden zu meinem Handeln und ich wendete mich ab und schaute zu, wie andere ihren Weg fortsetzten. War ich etwa stehengeblieben??? Oder hatte ich nicht gemerkt, dass ich langsam aber doch mich in eine eigene Richtung bewegt habe. In eine Richtung, in der ich nach und nach Werkzeug gefunden habe, auf mich zugeschnitten, mit dem ich viele Hürden nehmen kann.
Für jeden gibt es Grenzen, wo es nicht mehr weitergeht, doch gerade dann ist ein Auseinandersetzen mit mir sehr wichtig:
Ist es mir wichtig, hier weiterzukommen?
Ist der Weg, den andere gehen auch mein Weg?
Wo liegt mein Ziel? Wie kann ich es erreichen?
Oft hilft da auch der Dialog mit sich selbst, bei mir haben die inneren stimmen Namen wie: „die Ausrede“, „Der Stolze“, „die Ängstliche“, „die Mutige Babsi“ usw
Im Rahmen unserer Möglichkeiten laufen, gehen oder springen oder kriechen wir sogar unseren Weg weiter….Hindernisse geben uns Hinweise, kurz mal einen Halt einzulegen und uns nach allen Seiten umzusehen. Umwege helfen, die Umgebung besser kennenzulernen. Und wenn ich nicht über Hürden springen kann, dann krieche ich eben unten durch.
und ich hab nun den Satz „Ich kann das nicht“ gestrichen bzw ersetzt durch „Ich will es nicht“
Ich lerne…mit Lachen und der Freude am Leben..auch wenn etwas nicht geht
(Foto von Alisara, www.pixelio.de)
Man kann nicht hoffen, die Welt zum Besseren zu wenden, wenn sich der Einzelne nicht zum Besseren wendet. Dazu sollte jeder von uns an seiner eigenen Vervollkommnung arbeiten und sich dessen bewußt werden, daß er die persönliche Verantwortung für alles trägt, was in dieser Welt geschieht, und daß es die direkte Pflicht eines jeden ist, sich dort nützlich zu machen, wo er sich am nützlichsten machen kann
(Marie Curie)
Wieder ein Seminar meiner Ausbildung geschafft. Ich ging mit der Erwartung hin, dass ich mir trotz trockenen Stoffes etwas aus der BWL mitnehmen kann, und so war es auch. Neben Steuererklärungen, etwas Theorie übers Finanzamt und gaaanz wenig Rechnerei ging es viel darum, ob, wie und warum Selbstständigkeit. Das Seminar vermittelte mir sehr viel Wissen und Gedankenanstösse und endete in einer interessanten Selbsterfahrung. Ich beobachte mit einer Mischung aus Faszination, Freude und auch gaanz wenig bitteren Beigeschmack, wie die Menschen mich einschätzen, in welchen Bereichen sie mich zukünftig sehen und was ich für und mit den Menschen tun kann. Je mehr ich mich mit diesen Gedanken anfreunde, desto mehr wird mir auch bewußt, dass ich erst wirklich arbeiten möchte, wenn ich selber den >Halt und die Selbstüberzeugung habe, dass ich diese Fähigkeiten habe. Denn nur, wenn es mir gut geht und ich weiß, was ich kann, kann ich dies auch auch weitergeben.
Auch in anderen Bereichen möchte ich mich mit meinem Handeln identifizieren können…Verantwortung übernehmen für mich, für andere mit dem, was ich mit ganzen Herzen mache und in meiner Mitte bin…und mir mehr und mehr Halt und Sicherheit geben..und sie weiterzugeben
(Bild von insektivor212, www.pixelio.de )
Eine nette Begegnung im Internet.
ein schönes miteinander, mit der Zeit gehen wir immer vertrauter an den anderen heran. Harmonie macht sich breit und wir wissen: wir wollen unsere nette Freundschaft bei einem persönlichen Treffen fortführen
Tag X! Das Telefon klingelt und ich laufe freudig und mit klopfenden Herzen zur Haltestelle . Sie wartet und ich sehe, wie sie mich mit einer Mischung aus Staunen und Unbehagen mustert..mein herzlicher Gruss wird mit einem gequälten Lächeln beantwortet..Augenkontakt peinlichst gemieden. Was ist passiert?? Verzweifelt sucht ich etwas Ungewohntes an mir – vergeblich!! bemühen,die nette Forn der Höflichkeit zu bewahren…doch die Staare um sie herum ist. Die Herzlichkeit aus ihren Zeilen einst wich Befangenheit und Angst….und sehr bald verabschiedet sie sich…fast schon fluchtartig.
Einige Wochen später bekam ich auf meine schreibende Fragen diesen einen SATZ:“Ich habe nicht mit dem gerechnet, was ich an dir gesehen habe!“
Das ist nun schon eine Weile her und doch war es ein Schlüsselerlebnis für mich. Ich wusste immer schon, dass ich „anders“ bin, als meine Mitmenschen…und noch mehr anders, als es einige wenige „ertragen“ Für diese Menschen bin ich nicht von dieser Welt, auch wenn ich das Aussehen eines normalen Mädchens habe. Ich habe sehr lange geglaubt, dass ich mich deshalb umso mehr bemühen müsste, irgendwo dazuzugehören und schämte mich wirklich dafür, hier zu sein. In einer Zwischenwelt aus „behindert“ und „nicht-behindert“ habe ich meinen Platz gesucht und mich an alle möglichen Leute drangehängt, in der Hoffnung, einen Platz zu bekommen. Grade weil ich eingeschränkt bin, hoffte ich auf einen Wert, den die anderen mir geben und ließ mich auf vieles ein…ohne Fragen und ohne Widerspruch…ich war nur jemand, wenn andere es wollten.
Dieses Erlebnis hat stattgefunden zu einer Zeit, in der ich langsam lernte, dass ich mit meinen Platz selber schaffen kann und trotzdem im Kreise vieler anderer sein kann…als der Mensch der ich bin…mit gewissen Einschränkungen aber auch ein Mensch…in dieser Welt, in der es viel zu ERLEBEN gibt, auch mit anderen. Wenn ich mich im Spiegel betrachte, sehe ich eine durchscchnittliche Frau, etwas übergewichtig….nicht besonders hübsch und nicht abstoßend…als Frau mit Problemen und Geschichten, die jeder hat…das eine oder andere intensiver erlebt und trotzdem einen Weg gehend.
Mittlerweile ist mein Humor in diesen Dingen schon größer, als meine Angst, irgendwo ausgestossen zu werden, denn ich finde nun nach und nach immer mehr meinen festen Platz und viele Menschen, die ein offenes Lächeln auch gern erwiedern….und auch Berührungsängste und Zweifel abgebaut werden…auf beiden Seiten.
(Foto von insektivor212, www.pixelio.de)
Schicht um Schicht
weicht die Angst
neuer freude und Vertrauen
Schicht um Schicht
lerne ich
meine Schritte in andere Richtungen zu gehen
Schicht um Schicht
sehe ich mehr in und um mich
nehme ich an, was mir das Leben schenkt
denn in allem, was zu mir kommt
steckt eine neue Botschaft für mich
Schicht um Schicht
(@Babsi)
erst ganz wenig und dann langsam immer vertrauter und sicherer wendet sie sich ihren nicht alltäglichen Erlebnissen zu, Es kommt viel auf sie zu, sie weiß, sie kann es schaffen…und wagt den SPRUNG. Sie weiß, wohin, hat eine Vision, einen Traum. Dieser kann sich verändern im Lauf der Zeit und doch gibt er Anstoß für neue Ideen und Erkenntnisse.
Sie spürt, wie ihr Vertrauen sie immer mehr und mehr trägt und führt. Sie spürt die Angst, wie diese mehr und mehr in den Hintergrund geht und zu ihr spricht:“ Du hast meine Botschaft verstanden und nun gehe deinen Weg und ich werde da sein, um dich zu weisen, wenn du mich wieder brauchst (Ohne dass du es weißt)“
Es geht weiter und 4 schöne Reisetage liegen hinter mir, vollgepackt mit Lachen, Lernen, neuen Herausforderungen und kleinen Schritten….und zurück bleibt auch etwas Stolz, dass ich wieder einen großen Schritt gewagt habe und auch in anderen Gebieten Komfortzonen und Plätze des Wohlfühlens für mich schaffen konnte…
(Foto:Dieter Haugk, www.pixelio.de)
Vorn Glauben gehst du aus und kehrst zurück zum Glauben;
Der Zweifel steht am Weg, die Ruhe dir zu rauben.
Gehst du ihm aus dem Weg, – er ist auf allen Wegen,
In anderer Gestalt tritt er dir dort entgegen.
Drum flieh nicht vor dem Feind, und such‘ ihn auch nicht auf;
Wo er dir aufstößt, räum ihn fort aus deinem Lauf!
Bekämpfen mußt du ihn, du mußt ihn überwinden,
Willst du durch sein Gebiet den Weg zur Wahrheit finden.
Du zweifelst nicht, weil du geworden weiser bist;
Zweifel ist die Hüll‘, in der die Frucht soll reifen,
Und die gereifte Frucht wird ihre Hüll‘ abstreifen.
(Friedrich Rückert)
Zweifel werden schon früh gesät. Schon als Kind bekam ich oft zu hören „Kind, ich fürchte, das kannst du nicht!“, „Das wirst du nie schaffen“!
So war ich bis in die 20er sehr sehr vorsichtig, habe an allen gezweifelt, am meisten an mir selber.
Bis genau aus diesen Zweifeln der Wunsch entstanden ist…dieser kleine Wunsch der immer mit den Worten begann:“Könnte ich nicht doch…?“ „Warum kann ich das nicht?“ Ich stellte viel in Frage und auch mein Umfeld stellte viel in Frage an mir.
Als KInd sollte ich in die Sonderschule, da fast alle KIndergartentanten daran zweifelten, in einer „normalen Schule“ mitzukommen. Damals kämpfte meine Mutter gegen diese Zweifel und so schaffte ich es von der VOlksschule zum Gymnasium, vom Gymnasium zur Uni. Doch noch immer zweifelte ich sehr stark daran, in der Welt da draußen zu bestehen.
Jetzt, ganz langsam……wird aus der FRage“Könnte ich nicht doch?“ ein „Ich kann es, denn ich will es“
Immer mehr Zweifel wichen einem neuen Freiheitsgefühl; eigene Wohnung, eine Ausbildung, die ICH SELBER bestimmt für mich habe…sogar Menschen, die in mein Leben treten und wo ICH alleine entscheiden KANN, ob und wie weit ich sie zulassen möchte.
Diese Zweifel waren und sind wichtig und gut. Sie haben mich, wie auch meine Ängst, geschützt und mich sicher bewegen lassen. Sie ermöglichen mir ein Auseinandersetzen mit mir. ICH zweifelte nach einer langen Zeit, ob die Zweifel der anderen auch MEINE Zweifel sind.
Zweifel tragen ihre Früchte, wenn ich bereit bin, ihrer Botschaft zu lauschen und sie anzunehmen.
Ich sehe, was sich dahinter verbirgt, und löse ihn durch VERTRAUEN, ZUVERSUCHT und der LIEBE ZUM LEBEN
Die Freiheit ,“hat“ man nicht – wie irgend etwas, das man auch verlieren kann -, sondern die Freiheit „bin ich“.
(Viktor Frankl)
All unser Sein ist ein Antworten – ein Ver-Antworten des Lebens
(Viktor Frankl)
Sehr philosophisch! Diese Themen begleiteten mich durch ein ganz spannendes Seminarwochenende über die Existenzanalyse. Und das bei teilweise 34 Grad! Besonders spannend waren die vielen Gruppenarbeiten zu Themen wie: Werte, Freiheit und Sein.
Was braucht es, dass wir SIND? Besteht der Sinn des Lebens nun darin, dass ich einfach BIN, so wie ich BIN?
Meine Meinung: Grade in den letzten Monaten lebe ich mein ICH SEIN immer mehr und mehr und mit jedem Tag treten neue Veränderungen in Kraft, die mich Neues entdecken lassen.
Das ist Freiheit für mich. Ich gebe mich ganz meinem ICH SEIN hin und übernehme eigene Verantwortung für mein Tun und mein Handeln. Ich bin es, die MEIN Leben lebt. Ich bin verantwortlich für mich und auch für alles, was um mich herum passiert. Ich habe auch die Freiheit, selber zu bestimmen, was meine Werte und Gefühle sind.
Das war lange Zeit nicht so, da ich von den Gefühlen sehr fremdgesteuert war. Das macht letztendlich auch krank.
ICH DARF SEIN. ICH MÖCHTE SEIN. DENN DAS BIN ICH
Ich lebe nun meine Werte und Ziele, ich genieße die Veränderungen und sehe meinen momentanen Sinn im Leben darin, mein Leben zu LEBEN.