Autorenarchiv

Welttragen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Man kann nicht hoffen, die Welt zum Besseren zu wenden, wenn sich der Einzelne nicht zum Besseren wendet. Dazu sollte jeder von uns an seiner eigenen Vervollkommnung arbeiten und sich dessen bewußt werden, daß er die persönliche Verantwortung für alles trägt, was in dieser Welt geschieht, und daß es die direkte Pflicht eines jeden ist, sich dort nützlich zu machen, wo er sich am nützlichsten machen kann
(Marie Curie)

Wieder ein Seminar meiner Ausbildung geschafft. Ich ging mit der Erwartung hin, dass ich mir trotz trockenen Stoffes etwas aus der BWL mitnehmen kann, und so war es auch. Neben Steuererklärungen, etwas Theorie übers Finanzamt und gaaanz wenig Rechnerei ging es viel darum, ob, wie und warum Selbstständigkeit. Das Seminar vermittelte mir sehr viel Wissen und Gedankenanstösse und endete in einer interessanten Selbsterfahrung. Ich beobachte mit einer Mischung aus Faszination, Freude und auch gaanz wenig bitteren Beigeschmack, wie die Menschen mich einschätzen, in welchen Bereichen sie mich zukünftig sehen und was ich für und mit den Menschen tun kann. Je mehr ich mich mit diesen  Gedanken anfreunde, desto mehr wird mir auch bewußt, dass ich erst wirklich arbeiten möchte, wenn ich selber den >Halt und die Selbstüberzeugung habe, dass ich diese Fähigkeiten habe. Denn nur, wenn es mir gut geht und ich weiß, was ich kann, kann ich dies auch auch weitergeben.
Auch in anderen Bereichen möchte ich mich mit meinem Handeln identifizieren können…Verantwortung übernehmen für mich, für andere mit dem, was ich mit ganzen Herzen mache und in meiner Mitte bin…und mir mehr und mehr Halt und Sicherheit geben..und sie weiterzugeben
(Bild von insektivor212, www.pixelio.de )

frage

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wer nichts weiß und weiß nicht,
daß er nichts weiß, ist ein Tor – meide ihn.
Wer nichts weiß und weiß,
daß er nichts weiß, ist bescheiden – belehre ihn.
Wer etwas weiß und weiß nicht,
daß er etwas weiß, ist im Schlafe – wecke ihn.
Wer etwas weiß und weiß,
daß er etwas weiß, ist weise – folge ihm.

(Sokrates)

Doch wer sagt uns, was Wissen ist und was „man“ wissen sollte? Die Schule? Die Eltern? Freunde? Politiker?
Wer bestimmt, ob ich etwas weiß oder nichts oder zuwenig oder zuviel weiß?

Wie oft ist es mir schon passiert, dass ich mich in einem Gespräch gefühlt habe, wie ein kleines Kind, weil ich nichts wußte über den Inhalt oder das Drumherum.
 Wie oft hab ich mich selber fertiggemacht und mir gesagt „Ich bin dumm“
Jetzt erlebe ich immer wieder auch Situationen, in denen ich etwas weiß und andere wissen weniger. Ist es denn wirklich wichtig, wer mehr weiß und kann? Wenn zusammen gearbeitet wird und der Blick auf das gelenkt wird, was das Gegenüber kann und weiß, kann ein wunderbarer Austausch stattfinden und jeder erfährt einen wertschätzenden Respekt und Bereicherung. Neue Möglichkeiten entstehen in der Zusammenarbeit, denn 2 oder mehr Köpfe wissen mehr als einer. Die Qualität machts.
Ich weiß zb nichts über Politik (Oder sagen wir mal: es interessiert mich zu wenig) und weiß dafür in anderen Bereichen wieder etwas mehr. Ich kann mit dem Wissen in und um mich leben und lasse mein Herz sprechen (und  mitdenken)

und was MICH angeht: ich weiß nicht viel aber das, was ich weiß, das teile ich gerne mit 
(Foto: www.pixelio.de , Friese 1962)

zuneigung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gib mir deine Hand
lass uns etwas teilen, was nur wir beide besitzen
unsere Verbundenheit, unser Herz
unsere Sehnsucht nach Freundschaft und Liebe
und wir werden beide
bereichert und zufrieden wieder auseinandergehn
(Babsi)

Der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen  d.h wir sehnen uns nach Liebe, Geborgenheit und Gehaltenwerden..einfach nach jemanden, der uns berührt und den wir berühren können. Andererseits ist dann doch diese Berührungsangst, die daran hindert, körperliche Nähe zuzulassen. Schon eine Umarmungen löst plötzlich Verkrampftheit und Panik aus, es könnte ja nun etwas UMGERÜHRT, BERÜHRT, VERÜHRT werden.
Ich bin in einer Schule und auch Umgebung aufgewachsen, wo Berührungen doch eher selten waren, viele hatten gerade bei mir Beklemmungen. Vielleicht habe ich sie an etwas erinnert?
Andererseits war ich auch in einem Therapiezentrum und da war es so selbstverständlich, sich gleich am Tag des Kennenlernens zur Verabschiedung zu umarmen. Ich bewunderte diese jungen Betreuer, wie offen und toll sie mit uns umgingen. Für mich war es damas sehr schwer zu verstehen, warum hier solche Berührungsängste herrschten, während sie woanders kaum eine Rolle spielen.
Ich mag es von Personen, die mir sympatisch sind berührt zu werden, vom HERZEN und auch körperlich. Das schafft Nähe, Vertrauen, Freude und Verständnis. Doch andererseits hab auch ich eine Angst in mir, wenn es darum geht zu BERÜHREN. Ich möchte ja schließlich RICHTIG BERÜHREN. Trotzdem versuche ich mich, dieser Angst zu stellen indem ich immer und immer wieder versuche zu BERÜHREN. Ich stelle mich meinen Gedanken und Ängsten…mit meinem Wunsch nach Geben und Nehmen, nach Teilen und Erfahrung. Denn es gibt viel mit dem wir BERÜHREN.
(Foto: www.pixelio.de  kunstgriff)

baumloch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1.
Ich gehe die Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich falle hinein.
Ich bin verloren … Ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos, wieder herauszukommen.

2.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich tue so, als sähe ich es nicht.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.

3.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich sehe es.
Ich falle immer noch hinein … aus Gewohnheit.
Meine Augen sind offen.
Ich weiß, wo ich bin.
Es ist meine eigene Schuld.
Ich komme sofort heraus.

4.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich gehe darum herum.

5.
Ich gehe eine andere Straße entlang.
(Rinpoche, Sogyal: Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben.)

Mit diesem Gedicht fing am Freitag mein Coachingseminar an.
Wie oft sind Lächer und andere Unebenheiten auf unserem Weg. Jeder geht damit anders um und das ist auch gut so.
Ich war sehr lange in einem LOch, wenn ich mal hineinfiel und konnte oft ohne helfende Hände nicht mehr allein an die Oberfläche. Nun finde ich den Weg allein ans Tageslicht, weil ich das Licht, das immer da ist immer wieder suchen werde….auch in mir und anderen Menschen.
Augen auf für alles was uns begegnet..und die Angst vorm hin und hineinfallen wird immer kleiner denn:

ICH komme wieder heraus
und wer weiß, was sich in und hinter diesen Löchern befindet 🙂

(Foto:bettina89, www.pixelio.de)

smiley_01

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sie meinte, sie weiß, was sie will
so sagte sie
wehe,  es geht nicht danach, wie sie es will
dann gibt es verbale Hiebe
die Mundwinkel ständig nach unten, voller Gram
staarte sie mich an mit Augen, eng zusammengekniffen
mit Unverständnis

Heute traf ich sie wieder
ganz herzlich begrüßte sie mich und lächelte fröhlich
Plötzlich war sie vom Lachen und der Freude umgeben
so strahlte sie mich an und sagte
„Mein Leben hat nun eine andere Richtung“
(Babsi)

Wer hätte das gedacht, was das Leben aus ihr macht..was das Leben aus uns macht mit jeder Veränderung und jedem Erfolg, Mißerfolg…mit jeder Erfahrung.  Was für eine Überraschung..über das Wandeln und das Entwickeln. Plätzlich sieht man ganz andere Menschen vor sich..obwohl die Person die gleiche ist.

Froschkarte_blau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Angst macht unfrei, der Glaube frei.
Die Angst lähmt, der Glaube gibt Kraft.
Die Angst macht mutlos, der Glaube ermutigt
Die Angst macht krank, der Glaube heilt.
Die Angst macht untauglich, der Glaube tauglich.

(Ralph Waldo Emerson)

Die Angst macht ängstlich und unsicher, der Glaube stärkt…besonders der Glaube an und in uns. Ich fühle mich getragen und bestärkt durch ihn…und meine Wünsche bekommen neue Kraft.
Ich habe mit der Zeit meinen Glauben gefunden und schon einiges erreichen können. Es war  hart und doch sehr entscheidend für die Richtung, die ich nun gehe.
Ich wünsche jedem diesen Glauben, das zu tun, was sich gut und richtig anfühlt
(www.pixelio.de, gänseblümchen)

marien

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine nette Begegnung im Internet.
ein schönes miteinander, mit der Zeit gehen wir immer vertrauter an den anderen heran. Harmonie macht sich breit und wir wissen: wir wollen unsere nette Freundschaft bei einem persönlichen Treffen fortführen
Tag X! Das Telefon klingelt und ich laufe freudig und mit klopfenden Herzen zur Haltestelle . Sie wartet und ich sehe, wie sie mich mit einer Mischung aus Staunen und Unbehagen mustert..mein herzlicher Gruss wird mit einem gequälten Lächeln beantwortet..Augenkontakt peinlichst gemieden. Was ist passiert?? Verzweifelt sucht ich etwas Ungewohntes an mir – vergeblich!! bemühen,die nette Forn der Höflichkeit zu bewahren…doch die Staare um sie herum ist. Die Herzlichkeit aus ihren Zeilen einst wich Befangenheit und Angst….und sehr bald verabschiedet sie sich…fast schon fluchtartig.

Einige Wochen später bekam ich auf meine schreibende Fragen diesen einen SATZ:“Ich habe nicht mit dem gerechnet, was ich an dir gesehen habe!“

 

Das ist nun schon eine Weile her und doch war es ein Schlüsselerlebnis für mich. Ich wusste immer schon, dass ich „anders“ bin, als meine Mitmenschen…und noch mehr anders, als es einige wenige „ertragen“ Für diese Menschen bin ich nicht von dieser Welt, auch wenn ich das Aussehen eines normalen Mädchens habe. Ich habe sehr lange geglaubt, dass ich mich deshalb umso mehr bemühen müsste, irgendwo dazuzugehören und schämte mich wirklich dafür, hier zu sein. In einer Zwischenwelt aus „behindert“ und „nicht-behindert“ habe ich meinen Platz gesucht und mich an alle möglichen Leute drangehängt, in der Hoffnung, einen Platz zu bekommen. Grade weil ich eingeschränkt bin, hoffte ich auf einen Wert, den die anderen mir geben und ließ mich auf vieles ein…ohne Fragen und ohne Widerspruch…ich war nur jemand, wenn andere es wollten.
Dieses Erlebnis hat stattgefunden zu einer Zeit, in der ich langsam lernte, dass ich mit meinen Platz selber schaffen kann und trotzdem im Kreise vieler anderer sein kann…als der Mensch der ich bin…mit gewissen Einschränkungen aber auch ein Mensch…in dieser Welt, in der es viel zu ERLEBEN gibt, auch mit anderen. Wenn ich mich im Spiegel betrachte, sehe ich eine durchscchnittliche Frau, etwas übergewichtig….nicht besonders hübsch und nicht abstoßend…als Frau mit  Problemen und Geschichten, die jeder hat…das eine oder andere intensiver erlebt und trotzdem einen Weg gehend.
Mittlerweile ist mein Humor in diesen Dingen schon größer, als meine Angst, irgendwo ausgestossen zu werden, denn ich finde nun nach und nach immer mehr meinen festen Platz und viele Menschen, die ein offenes Lächeln auch gern erwiedern….und auch Berührungsängste und Zweifel abgebaut werden…auf beiden Seiten.

(Foto von insektivor212, www.pixelio.de)

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