Seit gestern bin ich wieder zu Hause, doch scheint mir das letzte Monat noch immer allgegenwärtig. In der letzten Woche spürte ich doch schon etwas Abschiedsstimmung und auch etwas Angst vor dem, was mich nun erwartet. Eine wunderschöne neue Wohnung, in der ich aber noch nicht wirklich eingezogen bin,  auch wenn fleißige und liebe Helfer dafpür gesorgt haben, dass alles da ist, was ich brauche und noch viel mehr. Viele Überrraschungen warteten auf mich und es gab viel Neues zu sehen.
Beim Lesen meines Abschlußbefundes komme ich schon ins Grübeln und Gedanken brechen sich in mir Bahn. Soviel wurde mir nähergebracht, gezeigt,probiert….manchmal war es anstrengend doch ich war „sehr motiviert und mit großer FReude dabei“. UNd ich habe auch viel von den anderen mitgenommen; Menschen, die mit starken Schmerzen,psychisch oder körperlich kämpfen, Menschen, die ganz plötzlich ihr früheres selbstständiges Leben aufgeben mußten und Menschen, die sehr einsam sind und fürdie diese paar Wochen ein neues Lebensgefühl bedeuten.
Ich habe bewußt an meinem Ausdruck von Körper und Geist gearbeitet, dem aufrechten und  sicheren Gehen. Ich konnte zusehen, wie sich mit meiner Haltung auch meine Atmung veränderte, wie meine Körperwahrnehmung intensiver wurde und auch, wie es meine Ausstrahlung und Auftreten nach außen beeinflußt.
Abends bin ich oft noch am Balkon gesessen und die lauen Sommerabende damit verbracht, mir vorzustellen, wie es nachher weitergeht. Fest steht, zumindest Physiotherapie wird es weiter geben, viel Spazierengehen /und das macht zu zweit gleich viel mehr Freude!)
Diese Reha hat mich mir selber und meinem Körper wieder nähergebracht und zeigt mir auch, dass ich viele Möglichkeiten habe ubnd meine grenzen immer mehr ausweiten kann…denn wie weiot ich gehen kann bestimme ich. Mit viel Freude in mir und auch neuer Entdeckungsmeugierde habe ich schon gute Voraussetzungen. Und  auch, wenn ich nun kein superdünnes Leistungssportlermodel werde, wichtig ist: ich fühl mich wohl, in meinem Körper, wo ich zu Hause bin.
Jetzt gilt es erst einmal, wieder einen neuen Alltag zu finden und mir ein sicheres Wohlfühlplätzchen zu schaffen.

Der Schlüssel zum Herzen der Menschen wird nie unsere Klugheit, sondern immer unsere Liebe sein
(Hermann von Bezzel)

Diesen Spruch, den ich gestern beim Mittagessen gelesen habe, hätte ich vor kurzem so noch nicht zustimmen können. Schon früh werden wir auf Leistung und Status trainiert, mit anderen verglichen (das Kind der Nachbarin ist besser in Mathe) und so geht es weiter bis ins hohe Alter.
Wer klug ist und Leistung erbringt, verdient Anerkennung und Aufnmerksamkeit.  Ist diese Aufmerksamkeit gleichzusetzen mit Liebe?Ist Liebe mit Leistung zu erreichen?
Ich selber bezeichne mich nun nicht als besonders klug, bewandert, inbtelligent oder besonders bewandert. Was mein Kopf nicht weiß, beantworte ich mit meinem Herzen. Es zeigt mir einen Weg, der mir Glück und auch Liebe zeigt, der Weg, den ICH gehen kann, um lieben zu können, geliebt zu werden, Freude zu empfinden.
LIEBEN fühlen durch Liebe geben und annehmen?
LIEBENswert durch das, was ich BIN? gerade deshalb!!
Ich LIEBE und lerne immer dazu. Das is der Schlüssel.
ICH
DU

Die Hälfte der Rehazeit ist schon wieder um. Die Zeit fliegt und obwohl ich hier viel Zeit mit Therapien und anderen Aktivitäten verbringe habe ich dennoch auch viel Zeit für mich alleine. Ich merke, wie dieser Bewegungs-Ruhe-Rhythmus gut tut, mein Körper fühlt sich gesund und fit, viel Stress der letzten Monate fällt langsam ab und macht neuen Ideen Platz.
Neben schwimmen, Ergotherapie, Physiotherapie, Haushaltstraining, kreativen Gruppen, Krafttraining usw bleibt immer wieder Zeit für einen kurzen Plausch zwischendurch. Viele Geschichten gibt es, angefangen von den verschiedensten Schicksalsschlägen, die in diese Reha geführt haben bis hin zu verschiedenen Alltagsgeschichten aus dem Leben. Dabei kommt es auch oft vor, dass mir Sachen gesagt werden, wie ICH das Leben am sichersten meistern kann, wie dieses oder jenes sein sollte, um zb eine erfüllte Partnerschaft zuhaben, zufrieden zu leben oder sogar auch, was ich mit meinem Körper mache.
Ich habe hier schon mal etwas über den Begriff NORMAL geschrieben. Es ist schade, dass es anscheinend für viele nur diesen einzigen richtigen Weg gibt,um jemand bestimmter zu sein..nicht für mich sondern für andere.
Die letzten Jahre habe ich viel gemacht, was sich für MICH gut angefühlt hat. Auch, wenn ich andere um Rat gefraggt habe, entschieden habe doch ich. Dadurch hab ich mehr und mehr begonnen, mich wahrzunehmen und nach meinen Regeln zu leben. Dieses Selbstbewusstsein, dieses Leben ganz selbstverständlich zu erleben wächst immer mehr und Hindernisse lassen sich auch leichter nehmen.
Ich sehe, was ich alles KANN, obwohl mir oft gesagt wurde „Das kannst du nicht“
Ich lerne eigene Wege zu gehen, auch wenn sie vielleicht etwas beschwerlicher erscheinen.
Ich achte auf meine Gefühle, auchwen sie nicht immer „logisch“ erscheinen, welches Gefühl ist das?
und: wenn ich wieder mal Ungeduld, Zweifel, Trauer, Wut auf mich selbst oder andere empfinde, dann versuche ich nicht mehr zu verdrängen und nehme mir die Zeit, zu sehen, was ist und warum.
Hier in diesen Wochen hier in dieser Klinik merke ich, wie viel Möglichkeiten ich habe in diesen Leben, auch oder gerade wegen gewisser Einschränkungen. Das erfüllt auch mit einer Dankbarkeit und Demut gegenüber dem Leben.

Entspannen

Loslassen

Ruhen

Nachdenken

Genießen

Im Einklang mit Geist und Körper

Kräfte tanken

Zeit für mich

Beschleunigen

Aktiv sein

In Bewegung sein

Genießen

In der Kraft sein

Gesund fühlen

Beides ist sehr sehr wichtig, ich spüre, dass mein Körper die Ruhephasen genauso braucht, wie das aktiv sein: ob es nun durch Sport ist oder einfach ein Bild malen. Ich spüre meine Kraft, indem ich einen gesunden Ausgleich schaffe und in beiden Phasen meine ganze Aufmerksamkeit auf mich richte. Hier in der Reha hab ich beides und auch schon einige sehr wirksame entspannende Übungen/Situationen erfahren.
Ich finde es doch sehr schade, immer wieder von anderen zu hören, dass sie nicht entspannen können, weil sie keine Zeit haben oder nicht abschalten können. In den letzten Monaten hatte ich sehr viel Stress wegen Umzug und war auch sonst viel unterwegs. Auch, wenn es positiver Stress war, ich war oft sehr müde und hab mir am Tag immer ein paar Minuten nur für mich gegönnt. Ich bin froh und dankbar, diese Fähigkeit zu haben.

Hier mal einige Dinge, die mich sehr entspannen:

–          auf meinem Sofa liegen vorm Fernseher: und nun werden einige Leser hier gleich aufschreien *lach* denn je einfacher oder gar anspruchsloser die Sachen sind, die nebenher im TV laufen, desto mehr entspanne ich mich, denke nicht, döse einfach friedlich ein J

–          auf einem gemütlichen Platz sitzen und dem Vogelgezwitscher, dem Wind, dem Bach, dem Regen oder einfach nur dem eigenen Atem zu lauschen. Hier breitet sich eine friedliche Stille in mir aus. Noch schöner ist es, diese Erlebnisse auch zu teilen.

–          Medidationen gehören jetzt zwar nicht zu den Dingen, die ich oft mache, dennoch lasse ich mich ab und an gerne entführen auf Reisen durch meinen Körper oder in schöne Landschaften. Ich gebs zu, ich entspanne mich meistens so sehr, dass ich gleich ganz weg bin :-)Eine besonders schöne Art dieser Entspannungen bietet das Ultramind-Training bei Gaba, welches ich schon 2mal bei ihr erleben durfte. Eine tiefe Entspannung auf der Alphaebene, die wirklich sehr effektiv ist und die mich auch schon sehr viel Gelassenheit und Vertrauen in die eigene Intuition gelehrt hat.

–          Etwas ganz Tolles hab ich nun in der Reha kennengelernt: Wassershiatsu. Hier habe ich ein ganz neues Gefühl von Vertrauen und Entspannung erlebt, getragen zu werden vom Wasser, behutsam gehalten zu werden. Ich habe selten so ein großes Vertrauen zum Wasser gespürt, das Loslassen kam von ganz alleine.

–          Lesen: gut, das kommt im Moment etwas zu kurz

–          Mit einem lieben Menschen zusammen zu sein

–          Massagen, am liebsten mit duftenden Ölen: was gibt es Schöneres, als verwöhnt zu werden und dann auch noch wohltuende Düfte einzuatmen und zu riechen, die Verbundenheit zu spüren bei dem, der massiert und massiert wird. Ich gebs zu, ich bin massagesüchtig gggg. Eine wunderbare Erfahrung ist die Raindrop Aromaanwendung. Durch Farben und Düfte werden u.a auch die Selbstheilungskräfte von Körper und Geist aktiviert und es ist ein unvergessliches Erlebnis. Hier bei Elisabeth kannst du dich selbst davon überzeugen.

–          Usw usw

Und wie entspannst du dich?;)

Am Donnerstag bin ich zurückgekommen, nach 4 Tagen im wunderschönen (aber ´teuren) Velden am Wörthersee (Kärnten) Es waren schöne und aufregende Tage an denen ich-stets treu und liebevollbegleitet- die Vorzüge eines 4- Sterne hotels und Velden selber genießen konnte. Ja, es gab auch Sonne, die bmir etwas Gesichtsröte schenkte 🙂
Ein ganz besonderer Urlaub, wo ich auch etwas auf den Spuren der Vergangenheit wanderte. So besuchte ich einmal das Grab meines Vaters und sein Elternhaus. Es war doch  ein sehr komisches Gefühl, einen Teil zu finden, der einmal zu mir gehörte und noch immer ein Teil von mir ist, und doch sehr fremd. Eine Form von Liebe, die es einmal gab und die mich heute noch begleitet.

Morgen geht nun nach meinem mittlerweise abgeschlossenen Umzug das nächste Vorhaben 2011 los: 4 Wochen Kur. Wieder ein spannendes Minikapitel,wieder eine neue Umgebung mit neuen spanenden Efahrungen. Doch ist es gut und beruhigend, zu wissen, dass mir gewisse Dinge und Menschen auch in und nach dieser Zeit noch bleiben. Ich freue mich auf das, was kommt. Ich werde hier weiter (und nun auch öfters) berichten nach ein Paar Tagen Einlebungszeit

Die Grenze zwischen WAR und IST
altes und vertrautes zurückgelassen
eingehüllt in bunten, kostbaren Érinnderungen
manchen Dingen begegne ich nun wieder
in einer anderen Form
in einer anderen Zeit
mit einem neuen Blick
etwas Neues ist da
(Babsi)

Lange bin ich an dieser Schwelle gestanden, blicke zurück auf Wochen voller Arbeit, Bewegtheit, vielen Besorgungen und auch vollder Ungeduld und Gespanntheit und Vorfreude. Den Blick nach vorn, sehe ich das Ergebnis all dieser Energie, die in dieses neue Projekt gesteckt wurden. Das Chaos, das langsam seinen Platz findet…und ich mitten drin, begleitet von lieben, treuen und helfenden Händen und Herzen. Noch ist dieses Gebiet fremd, noch machen mich diese neuen Gegebenheiten etwas unsicher. So geht es langsam und Schritt für Schritt- hinein in einen neuen Lebensabschnitt.

…oder eine zeitlich-schöpferische Kreativpause lege ich hier nun gerade ein. DEnnoch werde ich bald wiederkommen zum schreiben und kommentieren.  Ich kann nicht ohne Schreiben sein…und gerade jetzt gibt es so viel, was meine Gedanken an Worte zaubern.
Es ist nun endlich soweit: übermorgen bekomme ich die Schlüssel einer ganz neuen Wohnung überreicht, eine Wohnung, die von Anfang an MEINE eigene Wohnung sein wird. Danach gehts gleich los mit dem Herrichten, umsiedeln und den vielen anderen „Kleinigkeiten“ die anstehen 🙂
Ein wichtiger und großer Schritt, der sehr viel bewegen wird….in mir und um mich.
Ich freue mich auf diese turbulente Zeit, werde hier ab und an berichten. Bald kommt dann auch wieder die Zeit, hier wieder mehr zu schreiben und zu lesen 🙂
Alles LIebe für euch 🙂

bABSI

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