Artikel-Schlagworte: „Leben“

Diese Woche hatte ich einige sehr wichtige Termine, die in mir große Hoffnungen, aber auch etwas Angst auslösten. Ich merkte wirklich, wie mein Körper verspannte und ich mich zuerst so gar nicht auf diese Termine freuen konnte. Dabei wusste ich doch, alles dient dazu, dass es mir gut geht und es erwarten mich nur wohlwollende Menschen. Trotzdem, der Gedanke, dass sich irgendwas ändern könnte ließ mich weiter zögern und auch zweifeln.
Nach dem ersten Termin, einem Arztgespräch über meine Gesundheit, war ich plötzlich ganz gelöst. All diese Dinge, die mir unbekannt und fremd sind birgen auch komplett neue Chancen. Mein Zweifel, ob ich denn selber in der Lage bin, diese Verantwortung für mich zu übernehmen wichen im Laufe der Woche mehr einer Neugierde auf das, was sich da alles für mich öffnet an Türen. Diese Türen kann ich nur wahr nehmen, wenn ich klar JA zu mir sage und mir erlaube, diese Wege zu gehen, diese Türen zu öffnen und v.a. Stolz und Freude zu empfinden ÜBER MICH.
Heute habe ich meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Erst jetzt (6 Stunden später) beginne ich langsam zu begreifen und auch eine gewisse Art von Stolz zu spüren. Auch, wenn mir dies zuerst nicht besonders erschien. Jetzt kann ich den Erfolg genießen! Ich erlaube es mir, die Früchte des Erfolges zu genießen.

Wann hast du dir zuletzt erlaubt, dich zu loben? Dir einfach mal auf die Schulter zu klopfen und zu sagen:“ Das hast du gut gemacht!!“ Aberkennen, was du leistest, Tag für Tag.
Erlaube dir, dich an dem zu freuen, was du geschaffen hast. Da ist sehr viel. Damit bringen wir wieder etwas mehr Freude und Leben und Sonne in und um uns herum. Er(g)laube es dir, an dich zu glauben.

Zurückkehren
Zurückblicken
an einen Punkt
wo ich schon gewesen bin
altes Bekanntes winkt mir zu
das Neue wartet schon
lächelnd
strahlend
um mich weiter zu führen
wohin?
(Babsi)

Ziel eines sinnvollen Lebens ist,
den Ruf der inneren Stimme zu hören
und ihm zu folgen.
Der Weg wäre also, sich selbst erkennen,
aber nicht über sich richten
und sich ändern wollen,
sondern das Leben möglichst der Gestalt anzunähern,
die als Ahnung in uns vorgezeichnet ist.

Hermann Hesse
(gefunden bei der lieben Andrea. Danke!)

Letztes Wochenende war nun mein letztes Seminar meiner Ausbildung. Nicht mehr sehr lange, und ich werde hoffentlich mit einem positiven Abschluß und Gefühl das beenden, was ich im Februar 2009 begonnen habe. Damals war eine Zeit des Wandels angebrochen. Mit Angst im Nacken und Entschlossenheit im Herzen habe ich mich alleine für diesen Weg entschieden. Seither habe ich viel gelernt, gesehen, gefühlt….und vor allem vertraut..in mich. Dieses Selbstvertrauen, was ich mir jetzt aufgebaut habe hat mich darin bestärkt,  dass es jetzt genau JETZT das Richtige für mich war und ist. Nun bin ich abgebogen, stehe wieder  an der Weggabelung, an der ich vor 2 Jahren gestanden bin. Doch es ist gibt diesesmal nicht nur eine Möglichkeit zum abbiegen. Neue Wege warten darauf, erkundet zu werden, um vielleicht da und dort ein kleines Pflänzchen zu setzen, neue Quellen zu finden.
Das Schönste daran: ICH allein darf entscheiden, wo ich entlanggehe. Meine Gefühle und mein Verstand lenken mich und das Vertrauen  ist der Motor. Es fühlt sich einfach richtig an. Egal, welchen Weg ich nun gehe,  es isr gut und richtig

„Geh du voran“, sagte die Seele zum Körper, „denn auf mich hört er ja nicht“ –

„In Ordnung“, sagte der Körper, „ich werde krank werden, dann hat er Zeit für dich.“
(Goethe aus „Faust“)

Wieder ein Zitat aus einem der sehr lehrreichen Vorträge meiner Rehazeit, dieses mal zum Thema „Stressbewältigung“.
Zum Thema Körper und Seele habe ich schon einiges gepostet, zb HIER.  Ich habe gelernt, auf die Signale meines Körpers zu achten und ihn gut zu behandeln, ebenso den Geist.
Doch es dauerte lange, bis ich begriff,  wie wichtig mein Körper für mich ist und auch, wie wichtig  ICH für ihn bin. Es ist „ein Haus für die Seele“, in dem ich mich wohl fühlen möchte. Dies erfordert Achtsamkeit und  auch Aufmerksamkeit für das, was in und um mich herum passiert. Ich habe dem lange wenig Beachtung geschenkt, bis mein Körper eindeutig signalisierte, dass es so nicht gut ist für mich.
Damals war ich noch sehr ängstlich und habe viel auf das gegeben, was andere gesagt haben. Ich fühlte mich nur dann etwas wert, wenn andere mir dies zeigten und erlaubten. Ich selber hielt mich nicht berechtigt,  mir diesen Wert zu geben.. So konzentrierte ich mich damals  auf meinen ehemaligen guten Freund, der mir diesen Wert gab, meine damalige Nahrung für die Seele. Doch dann begann der Teufelskreis, die Bedingungen, die er stellte, dass ich diesen Wert behielt, wurden immer schwieriger zu erfüllen. Ich zog die Notbremse und brach aus, mein Körper brach zusammen unter der Last von Angst und Trauer, die in meiner Seele waren. Lange war ich nicht in der Lage, die Signale von Körper und Seele zu deuten. Ich fühlte mich, als ob etwas inm mir ist, was nicht zu mir gehört, konnte kaum essen oder das Haus verlassen. Auch eine Therapie hat nichts geholfen. Ich blieb allein und gab mir auch die Schuld an dem, was passiert war. Ganz langsam hab ich dann gesehen, was mein Körper wirklich brauchte: LIEBE. Aber woher LIEBE nehmen, wenn man selbst keine davon für sich hat?
Langsam kehrte ich ins Leben zurück, war viel im Freien und bemerkte, dass in der Natur meine Unruhe weniger wurde. Die Ruhe und Stille drangen beinahe heilsam in mich. Ich frischte langsam wieder meine Kontakte auf, lernte neue Menschen kennen und achtete darauf, wie es mir geht.
Es war ein langer langer Weg, der auch heute noch weitergeht. Denn obwohl ich schon viel gelernt habe, auch jetzt neige ich noch immer dazu, mich zu entwerten und damit auch anderen keine Chance lasse. Wenn mein Körper mal nicht so kann, wie ich will, wenn ich merke, andere können einfach mehr, dann erinnere ich mich an diese Zeit von früher….und wie ich den Weg zu mir langsam folge…bis jetzt.
Heute, 10 Jahre später, sehe ich den Weg von damals bis jetzt, sehe, wie ich weiter gewachsen bin, und habe auch den Mut für mich gefunden, mir den WERt zu geben, den jeder von uns verdient. Mein Körper ist wie mein guter Freund,  ein Teil von mir, der es verdient hat, geschätzt zu werden, genauso, wie er ist. Er tut so viel für uns.
Heute habe ich Menschen um mich herum, die mich unterstützen und erinnern,.
Heute bin ich wieder ein Stückchen weiter angekommen..und habe auch ein Stück mehr Liebe gefunden.

Seit gestern bin ich wieder zu Hause, doch scheint mir das letzte Monat noch immer allgegenwärtig. In der letzten Woche spürte ich doch schon etwas Abschiedsstimmung und auch etwas Angst vor dem, was mich nun erwartet. Eine wunderschöne neue Wohnung, in der ich aber noch nicht wirklich eingezogen bin,  auch wenn fleißige und liebe Helfer dafpür gesorgt haben, dass alles da ist, was ich brauche und noch viel mehr. Viele Überrraschungen warteten auf mich und es gab viel Neues zu sehen.
Beim Lesen meines Abschlußbefundes komme ich schon ins Grübeln und Gedanken brechen sich in mir Bahn. Soviel wurde mir nähergebracht, gezeigt,probiert….manchmal war es anstrengend doch ich war „sehr motiviert und mit großer FReude dabei“. UNd ich habe auch viel von den anderen mitgenommen; Menschen, die mit starken Schmerzen,psychisch oder körperlich kämpfen, Menschen, die ganz plötzlich ihr früheres selbstständiges Leben aufgeben mußten und Menschen, die sehr einsam sind und fürdie diese paar Wochen ein neues Lebensgefühl bedeuten.
Ich habe bewußt an meinem Ausdruck von Körper und Geist gearbeitet, dem aufrechten und  sicheren Gehen. Ich konnte zusehen, wie sich mit meiner Haltung auch meine Atmung veränderte, wie meine Körperwahrnehmung intensiver wurde und auch, wie es meine Ausstrahlung und Auftreten nach außen beeinflußt.
Abends bin ich oft noch am Balkon gesessen und die lauen Sommerabende damit verbracht, mir vorzustellen, wie es nachher weitergeht. Fest steht, zumindest Physiotherapie wird es weiter geben, viel Spazierengehen /und das macht zu zweit gleich viel mehr Freude!)
Diese Reha hat mich mir selber und meinem Körper wieder nähergebracht und zeigt mir auch, dass ich viele Möglichkeiten habe ubnd meine grenzen immer mehr ausweiten kann…denn wie weiot ich gehen kann bestimme ich. Mit viel Freude in mir und auch neuer Entdeckungsmeugierde habe ich schon gute Voraussetzungen. Und  auch, wenn ich nun kein superdünnes Leistungssportlermodel werde, wichtig ist: ich fühl mich wohl, in meinem Körper, wo ich zu Hause bin.
Jetzt gilt es erst einmal, wieder einen neuen Alltag zu finden und mir ein sicheres Wohlfühlplätzchen zu schaffen.

Die Hälfte der Rehazeit ist schon wieder um. Die Zeit fliegt und obwohl ich hier viel Zeit mit Therapien und anderen Aktivitäten verbringe habe ich dennoch auch viel Zeit für mich alleine. Ich merke, wie dieser Bewegungs-Ruhe-Rhythmus gut tut, mein Körper fühlt sich gesund und fit, viel Stress der letzten Monate fällt langsam ab und macht neuen Ideen Platz.
Neben schwimmen, Ergotherapie, Physiotherapie, Haushaltstraining, kreativen Gruppen, Krafttraining usw bleibt immer wieder Zeit für einen kurzen Plausch zwischendurch. Viele Geschichten gibt es, angefangen von den verschiedensten Schicksalsschlägen, die in diese Reha geführt haben bis hin zu verschiedenen Alltagsgeschichten aus dem Leben. Dabei kommt es auch oft vor, dass mir Sachen gesagt werden, wie ICH das Leben am sichersten meistern kann, wie dieses oder jenes sein sollte, um zb eine erfüllte Partnerschaft zuhaben, zufrieden zu leben oder sogar auch, was ich mit meinem Körper mache.
Ich habe hier schon mal etwas über den Begriff NORMAL geschrieben. Es ist schade, dass es anscheinend für viele nur diesen einzigen richtigen Weg gibt,um jemand bestimmter zu sein..nicht für mich sondern für andere.
Die letzten Jahre habe ich viel gemacht, was sich für MICH gut angefühlt hat. Auch, wenn ich andere um Rat gefraggt habe, entschieden habe doch ich. Dadurch hab ich mehr und mehr begonnen, mich wahrzunehmen und nach meinen Regeln zu leben. Dieses Selbstbewusstsein, dieses Leben ganz selbstverständlich zu erleben wächst immer mehr und Hindernisse lassen sich auch leichter nehmen.
Ich sehe, was ich alles KANN, obwohl mir oft gesagt wurde „Das kannst du nicht“
Ich lerne eigene Wege zu gehen, auch wenn sie vielleicht etwas beschwerlicher erscheinen.
Ich achte auf meine Gefühle, auchwen sie nicht immer „logisch“ erscheinen, welches Gefühl ist das?
und: wenn ich wieder mal Ungeduld, Zweifel, Trauer, Wut auf mich selbst oder andere empfinde, dann versuche ich nicht mehr zu verdrängen und nehme mir die Zeit, zu sehen, was ist und warum.
Hier in diesen Wochen hier in dieser Klinik merke ich, wie viel Möglichkeiten ich habe in diesen Leben, auch oder gerade wegen gewisser Einschränkungen. Das erfüllt auch mit einer Dankbarkeit und Demut gegenüber dem Leben.

…oder eine zeitlich-schöpferische Kreativpause lege ich hier nun gerade ein. DEnnoch werde ich bald wiederkommen zum schreiben und kommentieren.  Ich kann nicht ohne Schreiben sein…und gerade jetzt gibt es so viel, was meine Gedanken an Worte zaubern.
Es ist nun endlich soweit: übermorgen bekomme ich die Schlüssel einer ganz neuen Wohnung überreicht, eine Wohnung, die von Anfang an MEINE eigene Wohnung sein wird. Danach gehts gleich los mit dem Herrichten, umsiedeln und den vielen anderen „Kleinigkeiten“ die anstehen 🙂
Ein wichtiger und großer Schritt, der sehr viel bewegen wird….in mir und um mich.
Ich freue mich auf diese turbulente Zeit, werde hier ab und an berichten. Bald kommt dann auch wieder die Zeit, hier wieder mehr zu schreiben und zu lesen 🙂
Alles LIebe für euch 🙂

bABSI

Weichen werden neu gestellt
die Sicht um einige Blickwinkel erweitert.
Du siehst die Welt mit anderen neuen Augen
und so sieht diese Welt auch dich!
Lausche, wohin dich diese Impulse leiten
und nimm an, was sie dir zeigen.

(babsi)

Veränderungen bergen Chancen und  neue Sichtweisen. Plözlich sehe ich mich mit anderen Augen, nehme Dinge an mir wahr, die ich vorher nicht sah..mit einem sanften Schubs von außen. Du wächst über dich hinaus und findest dich an neuen Plätzen. Mit neuen Herausforderungen und Sicherheiten.
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